02/07/2024 0 Kommentare
„Zuversicht! Sieben Wochen ohne Pessimismus“ - Fasten in Zeiten von Corona
„Zuversicht! Sieben Wochen ohne Pessimismus“ - Fasten in Zeiten von Corona
# Gottesdienste/Spirituelle Angebote

„Zuversicht! Sieben Wochen ohne Pessimismus“ - Fasten in Zeiten von Corona
Der vergangene Sonntag trägt den Namen Lätare, zu Deutsch „Freue dich“. Er wird auch Brot-, Rosen- oder Halbfastensonntag genannt, weil er als 4. Sonntag der Fastenzeit etwa die Hälfte des Weges von Aschermittwoch bis Ostern beschreibt.
Am 1. März erzählte ich Ihnen im Gottesdienst zum Thema „Fasten – Warum und wofür?“ von meinen jahrelangen Erfahrungen bei „Sieben-Wochen-ohne...“. Wir luden Sie im Laufe der Gottesdienstes zum Fasten, zum freiwilligen Verzicht auf etwas Ihnen Liebgewonnenes ein. Mein eigenes Vorhaben folgte in diesem Jahr dem Motto der Evangelischen Kirche Deutschlands. Ich wollte sieben Wochen auf Pessimismus verzichten, viel Zuversicht ausstrahlen. Dies Motto suchte sich die EKD schon in 2019 für dieses Jahr aus, da dachte niemand an solch eine Krise, wie wir sie nun weltweit erleben. Auf den Flyern zur Aktion fahren zwei kleine Jungen bäuchlings auf einem Skateboard liegend eine abschüssige Straße hinab. Sie strecken die Arme wir Flugzeugflügel aus und freuen sich über ihren Spaß. Sie genießen ihre Freiheit und Unbekümmertheit.
Und jetzt das Virus! Durch die angeordneten, weil lebenswichtigen massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens, die zwangläufigen Absagen von so vielen Aktivitäten und dem angeordneten Ruhen meiner Arbeit verzichte ich nun unfreiwillig auf sehr viel. Das macht was mit mir, denn freiwillig oder angeordnet ist ein großer Unterschied.
Mein Fastenvorhaben ist eine echte Herausforderung geworden, eine viel größere als vor ein paar Wochen noch gedacht, aber es ist auch eine mentale Stütze. Ich versuche zuversichtlich zu bleiben, dem Ganzen Positives abzugewinnen, z.B. bei den „Besuchen durchs Telefon“ mit meinem Gegenüber fröhliche, nach vorne gewandte, wichtige und realistische Gedanken zu finden und auszutauschen. Wenn ich überlege, was trotz Anordnungen alles noch nicht abgesagt, eingeschränkt oder verboten ist, finde ich viele Dinge, die mich zuversichtlich sein lassen:
Frühling, Sonne, lesen,
Fantasie, Liebe, singen
Freundlichkeit, Hoffnung, Gespräche am Telefon,
Zuwendung, Briefe schreiben, beten,
...
Der Satz aus meiner am 1. März gesprochenen Fürbitte „Gott, hilf, dass Zuversicht stärker wird als Zukunftsangst und niemand mehr dem Misstrauen und Hass Nährboden verschafft.“ hat nun eine noch tiefere Bedeutung bekommen. Meine sieben Fastenwochen ohne Pessimismus werden Ostern nicht enden, ich schaue wie die beiden kleinen Jungen zuversichtlich nach vorne.
Es grüßt Sie über die Dächer Findorffs
Heike Freese
Auf unserem Instagram-Kanal lesen wir übrigens jeden Tag Spruch und Gedanken des Fastenkalenders zu der Aktion "7 Wochen ohne Pessimismus". Schauen Sie mit uns zusammen zuversichtlich in die nahe und ferne Zukunft.
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