Geduld

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Geduld

# Gemeindeleben

Geduld

Viel Geduld wird uns gerade abverlangt. Beim Anstehen auf Abstand in den Läden. Wenn wir den Corona-Alltag mit der großen Familie in der kleinen Wohnung meistern wollen. Oder wenn es darum geht, wann endlich wieder die Dinge so sind, wie wir sie kennen und brauchen. 

Geduld, Abwarten können, Toleranz – das ist jetzt gefordert. Aber schaffe ich das?
Die Haut an meinen Händen ist schon ganz rissig vom vielen Desinfizieren. Und
die Haut meiner Seele wird auch dünn. Wie schnell bin ich gereizt, überfordert,
aggressiv! 

Ich bekam einen Brief von einer Frau, die mir ihre derzeitigen Erlebnisse schildert. Sie benutzt verstärkt ihr Handy, um mit der Gemeinde online verbunden zu sein. Leider ist der Empfang nicht so gut. Sie musste sich schon oft darüber ärgern, dass sie die Videos aus unserer Kirche in fünf bis zehn Teilen zerstückelt sieht. Sie hätte das lahme Handy dann nicht nur am liebsten in die Ecke gepfeffert. Sie hat es auch wirklich getan. Aber jetzt, schreibt sie, macht ihr das gerade nicht so viel aus, und das Handy bleibt heil. Warum diese Veränderung? Sie hatte ein Erlebnis mit Gott. Dem „Gott der Geduld“, wie ihn Paulus in seinem Brief an die Gemeinde in Rom nennt (15,5).Sie hat erfahren, wie dieser Gott tatsächlich alle ihre Sorgen trägt. Wie er die Menschen bewahrt, die ihr lieb sind, besonders auch die Toten. Und wie er ihr Kraft gibt, die Dinge so zu nehmen, wie sie gerade sind. „Dann eben nicht jetzt, später vielleicht“, sagt sie sich. Und sie ist gewiss: Dieser Frieden kommt von Gott.

Pastor Klaus Kramer

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