Das Geld – gute Sacher oder böser Mammon? – Teil 3

Das Geld – gute Sacher oder böser Mammon? – Teil 3

Das Geld – gute Sacher oder böser Mammon? – Teil 3

# Gottesdienste/Spirituelle Angebote

Das Geld – gute Sacher oder böser Mammon? – Teil 3

Der Gottesdienst an diesem Sonntag wurde von einem Team vorbereitet. Jede*r hat sich seine Gedanken zum Thema gemacht. So sind drei kleine Beiträge entstanden. Dieser Beitrag ist von Jürgen Gabriel, die Beiträge von Lydia Salge und Udo Kelle finden Sie unter den Links (bitte Namen anklicken).

Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon... (Lukas 16,9)

Lukas berichtet im Gleichnis vom ungerechten Verwalter, wie Jesus seinen Zuhörern den Rat gibt: "Macht Euch Freunde mit dem ungerechten Mammon!"

Ist mein Vermögen ungerechter Mammon? Bin ich finanziell reich? Die Antwort darauf hängt davon ab, mit wem ich mich vergleiche: mit meinen Arbeitskollegen, mit der Nachbarin, die nur eine kleine Rente hat, mit den Obdachlosen in unserer Stadt oder mit den Millionen Hungernden und Ausgebeuteten in Afrika und Asien. Wenn ich nun der Meinung bin, dass ich mehr Geld besitze, als ich aktuell brauche, kann ich mir als Christ die Frage stellen, was ich damit nach Gottes Willen tun soll. Manche geben einen Teil oder auch ihr ganzes Vermögen "den Armen" oder setzen es für gemeinnützige und wohltätige Projekte ein. Möglichkeiten dazu gibt es genug, wie wir auch jeden Sonntag bei der Ankündigung der Kollekte hören.

Aber viele von uns wollen auch noch etwas Vorsorge betreiben, etwas fürs Alter oder für schlechtere Zeiten zurücklegen, um dann nicht den Kindern zur Last zu fallen oder auf staatliche Hilfe angewiesen zu sein. Nach meinem Verständnis der Bibel sollen wir hier nicht zuerst nach einer guten Verzinsung schauen, sondern das Geld so einsetzen, dass wir uns "Freunde schaffen", dass es anderen Menschen hilft. Wenn ich mein Geld für einen niedrigen Zinssatz einer Wohnungsbaugenossenschaft wie zum Beispiel der Findorffer ESPABAU leihe, dann trägt das dazu bei, dass einkommensschwache Mitbürger in Findorff zu angemessenen Mieten eine Wohnung finden. Es gibt aber auch gemeinnützige Banken, die das Geld ihrer Sparer in soziale Projekte investieren, die von der normalen Geldwirtschaft keine Darlehen bekommen würden. Das können inklusive, gemeinschaftliche Wohnprojekte sein, die Produktion ökologischer Nahrungsmittel, eine sichere Wasserversorgung in Entwicklungsländern oder auch kleine Handwerksbetriebe, die besonders sorgsam mit Rohstoffen und Umwelt umgehen. Eine andere Möglichkeit ist es, Geld einem größeren Hilfswerk zeitlich befristet ohne Zinsen zur Verfügung zu stellen. Bei Terre des Hommes  heißt diese Art der Geldanlage "Stifterdarlehn". Dort gibt es Finanzexperten, die das Geld vernünftig einsetzen und verwalten und die dabei erzielten Überschüsse für ihre soziale Arbeit einsetzen. Und wenn ich oder meine Kinder das Geld einmal brauchen, kann ich mein Darlehn jederzeit wieder kündigen. 

Vielleicht ist es etwas aufwändiger, sich so viele Gedanken zu machen über die gerechte Anlage seines Vermögens. Aber es liefert in jedem Fall ein gutes Gefühl, vielleicht sogar ein gutes Gewissen, sich Freunde zu machen mit dem von Gott verliehenen Kapital.

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